Barrierefreiheit in Uhingen- Präsentation im Gemeinderat am 16.03.2018
Präsentation „Barrierefreiheit in Uhingen“
Rita Lipp, Sprecherin des Arbeitskreises „Soziales, Bildung und Kultur“ und Martina Bartos vom Agenda-Büro erinnerten jetzt in der Sitzung des Gemeinderats an die Aktivitäten und Veranstaltungen zum Thema Barrierefreiheit, die schon anlässlich der Toleranz-Wochen 2016 in Uhingen stattgefunden haben. Barrierefreiheit ist, wenn man unbehindert irgendwo hingelangt, so Rita Lipp. Als behindert gilt ein Mensch dann, wenn seine körperliche Funktion, geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als 6 Monate von dem für das Alter typischen Zustand abweichen. Bei den Veranstaltungen damals gab es einen Einblick in all das, was möglich ist. Es wurde Mitgefühl, Interesse und Verständnis geweckt. Kinder und Erwachsene haben ihre Scheu im Umgang mit behinderten Menschen überwunden. Man habe gelernt, dass trotz Behinderung die Teilhabe am öffentlichen Leben möglich ist. Sogar Höchstleistungen im sportlichen, musikalischen und künstlerischen Bereich sind möglich, wie derzeit bei den Paralympics zu sehen, berichtete Martina Bartos. Genauso kann aber nur eine klitzekleine Hürde eine unüberwindbare Barriere bedeuten.
m Juli 2017 fand in Kooperation mit der Hieberschule Uhingen ein Aktionstag „Barrierefreiheit in Uhingen“ statt. Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9 präsentierten Verwaltung und Gemeinderat nun ihre Ergebnisse. Sie zeigten anhand von Fotos und Erklärungen auf, wo sich Barrieren befinden. Die Motivation der Schülerinnen und Schüler, ein Projekt mit Erwachsenen durchzuführen war groß, zumal es auch eine Abwechslung zum Unterricht bedeutet hat. Auch kennen sie selbst behinderte Menschen und deshalb hoffen sie, mit ihrer Aktion etwas bewirken zu können. Auf ihrem Weg durch die Stadt waren sie mit Rollstühlen und Rollatoren unterwegs. Sie besuchten öffentliche Einrichtungen, Kirche und Friedhof, Bücherei sowie das Rathausgebäude. Auch die Voraussetzungen in Einkaufsgeschäften, Post, Bank, Ärzten und Apotheken wurden unter die Lupe genommen. Problematisch war die Situation am Bahnhof. Hier war es schwierig, ohne Hilfe auf Gleis 2 zu gelangen. Seit dem Rundgang im letzten Jahr konnten die Schülerinnen und Schüler aber auch Verbesserungen feststellen, die inzwischen umgesetzt worden sind. Im Jahr 2050 wird die Zahl der 80-Jährigen von heute 4 Millionen auf dann 10 Millionen steigen. Die Schüler appellierten deshalb an die Verantwortlichen an Aufzüge im Bahnhof, mehr öffentliche Toiletten für Behinderte, weniger Stolperfallen, gesicherte Übergänge wie Blindenampeln sowie Rollstuhl gerechte Aufzüge zu denken. Auch eine barrierefreier Nutzung des Internets ist aus Sicht der SchülerInnen wichtig. Bei Redebeiträgen von Bürgermeister Wittlinger, von den FraktionsführerInnen sowie mit weiteren Wortmeldungen dankte das Gremium den Schülerinnen und Schülern sowie ihrer Lehrerin, Frau Ilg, für ihr Engagement.